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Eine nordamerikanische Volksgruppe, die sprachlich eine selbstständige und gleichzeitig die größte Gruppe innerhalb der Hoka-Sprachfamilie bildet. Sie gliedert sich in mehrere Untergruppen und Zweige. So gibt es die Hochland-Gruppe: mit den Yavapai, Walapai und Havasupai; die Wüsten-Gruppe: mit den Kamia, Paipai u.a. und die River-Gruppe: mit den eigentlichen Yuma sowie den Cocopa, Halchidoma, Kavelchadom, Kohuana, Maricopa und Mohave.
Die einzelnen Stammesgruppen hatten sich bis zur Mitte des 19. Jh. bekämpft und sich somit dezimiert. Die Unter- bzw. Zweigstämme standen während ihrer Zwistigkeiten unter spanischer, mexikanischer oder amerikanischer Herrschaft. Aber erst als die Eindringlinge in Form von Siedlern, Ranchern und Prospektoren in ihr Stammesgebiet Anfang der 50er Jahre eindrangen, beendeten die Yuma ihre Stammesfehden und kämpften fortan gemeinsam gegen den neuen Feind. Wegen der immer zahlreicher auftretenden Überfälle wurde die Armee zum Schutz der Siedler eingesetzt. Jedoch konnte sie den elf Jahre dauernden Guerillakrieg nicht verhindern, der über 1.000 Indianern und 100 weißen Eindringlinge das Leben kostete. Die eigentlichen Yuma (Quechan) waren bereits in spanischer Zeit am Rio Colorado in Arizona sesshaft. Ihr Name stammt aus der Sprache der Pima und bedeutet „Würmeresser“.
Die Yuma waren ein primitives Volk von Sammlern und Pflanzern. Ihr Land und das ihrer Nachbarn waren für den Ackerbau wie geschaffen, da es in regelmäßigen Abständen vom Colorado überschwemmt wurde und somit den Boden immer wieder mit Nährstoffen anreicherte. Die Yuma hatten reiche Ernten. Eine Bewässerung war nicht notwendig. Deshalb wurden die Felder von den Frauen bestellt. Bei den meisten Völkern des Südwestens wurde aber die Feldarbeit von den Männern betrieben, wegen der schwierigen Bewässerung. In ihren Zeremonien spielten der Ackerbau und die Jagd keine besondere Rolle. Vom Vater wurde das Ackerland weiter vererbt und gehörte den Familien und Sippen. Es wurde bewacht und bei einer Übertretung der Grenze kam es zum Kampf.
Die Yuma waren spärlich bekleidet. Die Männer gingen oft nackt, die Frauen dagegen trugen oft nur einen Rock. Dafür war Frau und Mann reich tätowiert. Ihre Behausung waren runde Hütten. Im Kunsthandwerk waren sie nicht über gutaussehende Töpfereien hinausgekommen, jedoch flochten sie auch einfache Körbe. Im Leben der Yuma spielten Träume und Visionen eine sehr wichtige Rolle. Sollten Entscheidungen getroffen werden, so versuchte man Träume und Visionen richtig zu deuten, um zu einer richtigen Entscheidung zu kommen. Zivile Angelegenheiten wurden von einen sogenannten Berater geklärt. Sein Amt wurde auf sein Nachfahren vererbt. Personen, die Krieger zu einem Kampf anführten, wurden als die „Tapferen Männer“ bezeichnet und hatten wie die Skalpbewahrer einen wichtigen Rang. Sie erhielten ihre Macht auch durch Visionen.
Für die Yuma sowie die Mohave war der Krieg das wichtigste Ereignis. Ganz wichtig war die Erbeutung eines Skalps. Jeden Monat wurde wegen der erbeuteten Skalpe getanzt. Verwandte Stämme verwendeten die gleichen Kampfregeln. Man stellte sich in zwei Linien gegenüber auf. Bevor es zu einer Schlacht kam, forderten sich Häuptlinge oder angesehene Krieger der beiden gegnerischen Parteien zu Zweikämpfen heraus. Gefangene wurden entweder getötet oder zu Sklaven gemacht. Als Waffe verwendeten die Yuma-Stämme eine Art Keule, welche auf der einen Seite einen Stachel besaß. Im Nahkampf konnte nun sowohl die eine Seite als auch die andere benutzt werden. Besonders eindrucksvoll waren die Zeremonien bei der Bestattung der Yuma. Die Toten wurden auf riesigen, äußerst sorgfältig aufgestapelten Holzstößen verbrannt.
Die Feuerbestattung ist ansonsten bei den Stämmen Nordamerikas gänzlich unbekannt. Die Sippe des Verstorbenen tanzte die gesamte Nacht um den Scheiterhaufen. Am darauffolgenden Tag wurde auch die Hütte des Verschiedenen verbrannt. Einmal jährlich wurde aller Toten gedacht. Dabei trafen sich die Verwandten zu einem großem Festessen, welches vier Tage dauerte und auf dem sich Gesang und Reden abwechselten. Ein Scheinkampf beendete schließlich die Festlichkeit. Die Yuma bewohnten den unteren Colorado. Ihre Heimat war sowohl Arizona und California sowie Südkalifornien und der mexikanische Staat Sonora.
Etwa 700 Yuma leben heute in und nahe der Fort-Mojave-Reservation sowie mit den Chemehuevi in der Colorado-River-Reservation ungefähr 2.400. Ca. 343 Sprecher ihrer Sprache gab es 1990. Ein großer Teil der Stammesmitglieder der Quechan, einem Yuma-Stamm, leben heute südlich der Stadt Yuma im Reservat Fort Yuma. Das Reservat liegt am Colorado und erstreckt sich über die Grenze von Arizona. Dies ist ein Teil des angestammten Siedlungsgebietes des Stammes, wenn auch die fruchtbarsten Gebiete von weißen Farmern im Laufe der Zeit übernommen wurden. Es leben hier ca. 2.500 Stammesmitglieder. Trotzdem es hier nur Wüste gibt, kämpften die Quechan lange Zeit für ihr eigenes Reservat.
Die Quechan kontrollierten einen der wenigen Flussübergänge am Colorado und damit die Ost-West Routen der Spanier, Mexikaner und schließlich der Amerikaner. Jährliche Hochwasser veränderten immer wieder den Flusslauf, welcher als Reservatsgrenze festgelegt wurde. Die Frage kam auf, ob sich mit einem geänderten Flusslauf auch die Fläche des Reservats ändert oder nicht? Der Stamm war immer ein äußerst kriegerisches Volk und kämpfte lange gegen die Papago und Apachen, später gegen die Spanier und hielt die Weißen bis 1840 aus ihrem Territorium fern.
Bis in die 60er Jahre des 20. Jh. machten die Quechan immer wieder auf ihre missliche Lage durch Straßenblockaden aufmerksam. Teile des alten Fort Yumas stehen noch und sind von der Autobahn von Arizona nach Kalifornien aus zu sehen. Der Stamm lebt heute vom Ackerbau und dem Tourismus. Westlich des Reservats findet man große Sanddünen, die heute als Freizeitpark genutzt werden. Während der Stamm bis heute einen Teil seiner Einnahmen durch Farmen bestreitet, setzt er inzwischen auch auf Spielkasinos und Camper-Wohnparks.
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