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Eine zur indogermanischen Sprachfamilie gehörende westslawische Sprache, aus der sich im 16. Jh. zwei Schriftsprachen entwickelten, Obersorbisch und Niedersorbisch. Die Unterschiede zwischen den beiden sorbischen Sprachen lassen sich grundsätzlich durch eine größere Nähe ersterer zur tschechischen und letzterer zur polnischen Sprache erklären. Außer phonetischen und grammatischen gibt es vor allem auch beträchtliche lexikalische Unterschiede. Die sorbische Sprache wird insgesamt von etwa 30.000 Menschen (2014), neben der deutschen Staatssprache gesprochen, wobei zwei Drittel auf das Obersorbische fallen. Übersetzungen geistlicher Schriften ins Sorbische bildeten die Anfänge des Schrifttums. Katholische Geistliche spielten eine besondere Rolle in der Stärkung der sorbischen Sprache und Kultur sowie der Ausbildung eines ethnischen Selbstbewusstseins. Mit der Sammlung von Volksdichtung und der sorbischen Sprachforschung erreichte die sorbische Kulturbewegung besonders im 19. Jh. einen Höhepunkt.
Die Sorben, die früher als „Wenden“ bezeichnet wurden, sind eine slawische Minderheit, die südöstlich von Berlin, beiderseits der Spree, in der Nieder- und Oberlausitz lebt und bezeichnen sich selbst mit dem Terminus „Serbja“ oder „Serby“. Sie sind die Nachfahren von seit dem 7. Jh. im Gebiet zwischen Oder, Elbe und Saale ansässigen Westslawen. Sie blieben über die Jahre hinweg eine überwiegend ländliche Bevölkerung. Zur Zeit der Reformation schlossen sie sich mehrheitlich dem neuen Glauben an. Die sorbisch-katholischen Gemeinden bilden bis heute ein fast geschlossenes Gebiet. Die Zentren ihres Wohngebietes sind die Städte Bautzen und Cottbus.
Der 1912 gegründete „Bund der Lausitzer Sorben“ wurde vom NS-Regime verboten. In der DDR genossen die Sorben einen besonderen Schutz. Ihr Dachverband „Domowina“ (Heimat) zählte zu einer der in der DDR verbreiteten Massenorganisationen. Die heutigen Sorben haben vor allem im katholischen Gebiet ihre Sprache, Tracht und Bräuche bewahrt. 1991 wurde eine Stiftung zur Förderung der sorbischen Kultur gegründet, getragen vom Bund und den Heimatländern der Sorben, Sachsen und Brandenburg.
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